Wann sollte man den Garten kalken? Zeitpunkt und Wetter

Du möchtest deinen Garten kalken aber fragst dich, zu welcher Jahreszeit bzw. zu welchem Zeitpunkt und Wetter du den Boden kalken solltest?

In diesem Artikel bekommst du Antworten auf all diese Fragen und erfährst wann man den Garten kalken sollte!

Wenn im Garten Kalkmangel, also ein zu geringer Boden-pH-Wert herrscht, sollte der Garten am besten vor oder nach einer Wachstumsperiode, das heißt im Frühjahr oder Herbst, gekalkt werden.  Im Sommer ist es zum Kalken im Allgemeinen zu trocken und im Winter zu kalt. Denn der Boden darf bei der Kalkung nicht gefroren sein, da das Kalk nur im Boden reagiert und seine Wirkung entfaltet. Außerdem sollte trockenes, am besten bewölktes aber windstilles Wetter sein um den Garten zu kalken.

Inhalt

Wann soll man den Garten kalken?

Deinen Garten solltest du zunächst nur dann kalken, wenn auch ein Kalkmangel herrscht bzw. wenn kein optimaler pH-Wert mehr im Boden herrscht.

Sollte das der Fall sein, dann ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu nutzen um den Garten zu kalken. Denn nicht alle Monate oder Jahreszeiten eignen sich dafür, um den Boden zu kalken.

In den folgenden Abschnitten erkläre ich dir, wie du herausfindest ob in deinem Garten Kalkmangel herrscht und wann der beste Zeitpunkt ist, um diesem mit einer Kalkausgabe entgegenzuwirken.

Garten kalken wenn Kalkmangel herrscht

Ob und wie stark du deinen Garten kalken solltest, hängt vom pH-Wert des Bodens ab. Je nach  Bodenart gibt es unterschiedliche Ziel-pH-Werte die idealerweise erreicht werden sollten. Ist dieser Ziel-pH-Wert unterschritten, dann solltest du deinen Garten kalken um wieder in den Normbereich zurückzukehren.

Wenn du wissen willst, was die Vorteile bzw. die Wirkung von Kalk im Boden ist, dann schau dir als nächstes den Artikel an, den ich hier rechts verlinkt habe.

 

Der pH-Wert wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen und besagt wie sauer (pH-Wert von 0 = stark sauer) oder alkalisch/basisch (pH-Wert von 14 = stark basisch) eine Flüssigkeit bzw. der Boden ist. Die Mitte, also ein pH-Wert von ca. 7 zeigt einen neutralen Boden an.

Bei leichten Böden liegt der ideale pH-Wert im leicht sauren Bereich zwischen 5,0 und 6,0:

  • Sandige Böden: Ziel pH-Wert von ca. 5
  • Lehmige Sandböden: Ziel pH-Wert von ca. 5,5

Bei schweren Böden liegt der ideale pH-Wert im neutralen Bereich zwischen 5,5 und 7,0:

  • Sandige Lehmböden: Ziel pH-Wert von ca. 6,0
  • Lehmböden: Ziel pH-Wert von ca. 7,0

Der ideale pH-Wert von Rasen liegt etwa zwischen 5,5 und 6,5.

Um herauszufinden ob du deinen Garten kalken solltest, musst du also den pH-Wert kennen und mit dem Zielwert vergleichen.

Liegt der pH-Wert deines Bodens unter dem Zielwert, dann solltest du den Boden kalken.

Wie finde ich den pH-Wert meines Gartens heraus?

Den pH-Wert deines Bodens kannst du entweder ganz klassisch durch einen Test oder eine Bodenanalyse herausfinden.

Da eine Bodenanalyse meist recht teuer ist, würde ich empfehlen entweder einen pH-Boden-Schnell-Test (wie diesen hier von Neudorff*) oder einen digitalen Bodentester (wie diesen hier*) zu verwenden.

Alternativ kannst du darauf achten, was in deinem Garten wächst. Genauer gesagt gibt es sogenannte Zeigerpflanzen (oftmals Unkräuter), die entweder vor allem saure oder alkalische Böden mögen und somit auf diesen Untergründen stärker wachsen:

  • Zeigerpflanzen für saure Böden (pH-Wert kleiner 7): unter anderem Ackerschachtelhalm, Sternmiere, Sauerampfer, Moose, Sand-Stiefmütterchen oder Acker-Hundskamille/Spörgel
  • Zeigerpflanzen für alkalische Böden (pH-Wert größer 7): unter anderem Brennnessel, Taubnessel, Klee oder Hirtentäschel

Neben den Zeigerpflanzen können auch bestimmte Merkmale an den Pflanzen selbst darauf hindeuten, dass ein Kalkmangel vorliegt.

Vor allem vergilbte Blätter, vertrocknete Triebspitzen oder braune Flecken können auf einen Kalkmangel hinweisen.

Vorsicht! Denn all diese Hinweise liegen allerdings auch bei Blütenendfäule bei Tomaten vor, die unter anderem durch Staunässe verursacht werden können. Außerdem können die Hinweise vereinzelt auch auf Kalziumüberschuss bzw. -mangel (sogenannte Chlorose) bei einem pH-Wert über bzw. unter 8 hindeuten.

Stelle also zunächst sicher, dass keine Staunässe vorherrscht und wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann würde ich dir dennoch empfehlen den pH-Wert deines Bodens mithilfe eines Testes zu bestimmten.

Der beste Zeitpunkt um den Garten zu kalken

Ist es aufgrund eines zu geringen Boden-pH-Wertes notwendig deinen Garten zu kalken, dann solltest du dies entweder im Frühjahr oder im Herbst machen. Zu diesen Zeitpunkten sind die Bedingungen ideal, wodurch der Kalk seine Wirkung am besten entfalten kann.

Sowohl im Winter als auch im Sommer solltest du deinen Garten jedoch nicht kalken, da die Hitze bzw. Kälte entweder die Wirkung des Kalks verpuffen lässt oder der Kalk falsch bzw. gefährlich reagiert.

In den folgenden Kapiteln erkläre ich dir genauer…

  • Warum sich vor allem Frühjahr und Herbst eignen um den Garten zu kalken
  • Warum du den Boden im Winter und Sommer nicht kalken solltest
  • Welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Zeiträume zum Kalken bieten

Garten im Frühjahr kalken

Einer der beiden besten Zeitpunkte, um den Garten zu kalken ist im Frühjahr. Genauer gesagt im zeitigen Frühjahr zwischen Februar und spätestens April, mindestens jedoch 14 Tage vor der Aussaat.

Das Frühjahr eignet sich aus zwei Gründen so gut um den Boden zu kalken:

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Im Frühjahr zu kalken bereitet den Boden ideal auf die nächste Aussaat vor.

Ein höherer Boden-pH-Wert, den man mit Kalk erreicht, verbessert die Bodenstrukturen, steigert die biologische Aktivität, verbessert das Wurzelwachstum und unter anderem die Wärme- und Wasserspeicherung im Boden.

Dies kann dazu führen, dass die Setz- oder Keimlinge nach der Aussaat schneller und besser wachsen sowie robuster sind und höhere Ertrag bringen.

Kann man kalken und gleichzeitig düngen

Wenn du deinen Garten im Frühjahr kalkst, solltest du darauf achten, dass dies nicht zusammen mit der Ausgabe einer Stickstoffdünung passiert.

Halte zwischen der Kalkung und der Stickstoffdüngung zwei bis drei Wochen Abstand.

Bei einer gemeinsamen Ausgabe von Kalk und Stickstoffdünger kann es ansonsten zu Stickstoffverlusten kommen, da Magnesium- und Calciumcarbonate im Kalk mit Ammonium im Stickstoffdünger reagieren.

Diese Reaktion ist allerdings ungewollt, denn sie lässt den Stickstoffdünger zu früh mit Kalk und nicht wie gewünscht im Boden mit Wasser (im Zuge der Hydrolyse) reagieren. Diese verfrühte Reaktion schwächt die Wirkung des Stickstoffdüngers ab.

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Das Frühjahr bietet ideale Witterungsbedingungen zum Kalken.

Entgegen verschiedener Aussagen die man teilweise hört und liest sollte der Boden zum Kalken frei von Schnee und Eis sein, also auf keinen Fall gefroren sein!

Außerdem sollte der Boden idealerweise trocken sein, wenn du Kalk ausstreust.

Danach ist es jedoch von Vorteil wenn es regnet. Denn Calciumcarbonat (kohlensaurer Kalk), der hauptsächlich in Hausgärten zum Einsatz kommen sollte, ist nicht wasserlöslich. Das heißt, der Kalk wird im Ganzen direkt in den Boden gespült, wo er dann seine Wirkung entfalten kann.

Darum sollte der Boden beim Kalken nicht gefroren sein

Für den Hausgarten sollte eine Kalkart mit hohen Anteilen von Calciumcarbonat, auch bekannt unter kohlensaurer Kalk, verwendet werden. Das könnten z.B. Kalkmergel oder Algenkalk sein.

Wie in diesem Artikel genauer beschrieben, reagiert kohlensaurer Kalk mit Säure und neutralisiert diese, sodass der Boden-pH-Wert steigt.

Die Säure, mit der der Kalk reagiert, liegt allerdings nicht an der Oberfläche des Bodens. Im Gegenteil, die Säure wird im Boden bei der sogenannten Nitrifikation als Teil des Stickstoffkreislaufs gebildet.

Wenn du also deinen Boden im Frühjahr oder Herbst kalkst solange er noch gefroren ist, dann liegt der Kalk zunächst einfach nur oben auf dem Boden auf und kann gar nicht wirken denn im fehlt die Säure. Da sich diese allerdings im Boden befindet sollte der Garten im Frühjahr nur gekalkt werden, sofern der Boden zumindest oberflächlich nicht mehr gefroren ist.

Garten im Herbst kalken

Neben dem Frühjahr bietet sich der Herbst als idealer Zeitraum für eine Kalkung des Gartens an. Genauer gesagt eignet sich der Oktober, spätestens jedoch solltest du den Garten vor dem Winter mit Schnee und Eis kalken.

Wenn du deinen Garten im Herbst kalkst, dann sollten die Beete vollständig abgeerntet und bereit für den Winterschlaf sein.

Auch beim Kalken im Herbst solltest du darauf achten, dass der Boden nicht gefroren ist. Außerdem bietet ein trockener Tag mit darauffolgendem Regen, der den Kalk in den Boden spült, ideale Bedingungen um den Boden zu kalken.

Das Kalken im Herbst, also am Ende einer Wachstumsperiode, dient dazu, den Garten bestmöglich auf das nächste Gartenjahr vorzubereiten.

Denn durch den Kalk wird der Boden aufgewertet, dadurch dass sich die Durchlüftung, Wasserspeicher und -leitfähigkeit verbessert und somit bessere Bedingungen für das Pflanzenwachstum in der nächsten Wachstumsperiode vorhanden sind.

Garten im Winter kalken

Solange im Winter der Boden gefroren ist, sollte der Garten nicht gekalkt werden. Denn der Kalk kann seine positive Wirkung nur durch Reaktion mit Säure, die sich im Boden befindet, entfalten.

Ich würde immer empfehlen, den Garten im Herbst oder im Frühjahr zu kalken. Aber wenn du es zu diesen Zeitpunkten vergessen hast und im Winter machen möchtest, dann solltest du es bei milderen Temperaturen machen, sodass der Boden nicht gefroren ist.

Genauer gesagt sollte für eine Kalkung im Winter die obere Bodenschicht, mindestens 10-20 cm, nicht gefroren sein.

So kannst du sicherstellen, dass der Kalk in den Boden gelangt und durch mit Säure reagiert.

Garten im Sommer kalken

Der Garten sollte im Sommer nicht gekalkt werden, da er bereits durch Sonneneinstrahlung, Hitze und möglicherweise wenig Niederschlag bereits sehr stark beansprucht wird. Dadurch könnte er den Kalk nicht so gut verwerten wie im Frühjahr oder Herbst.

Außerdem sind im Sommer die meisten Beete mit Gemüse, Blumen oder anderen Pflanzen belegt, sodass eine Kalkung sehr schwierig würde und auch wenig Sinn macht.

Wann kalke ich den Garten für Gemüse?

Gemüsebeete sollten genauso wie der Rest des Gartens im Frühjahr oder Herbst gekalkt werden, also entweder vor oder nach der Wachstumsperiode.

Insgesamt macht es keinen großen Unterschied, ob du deinen Gemüsegarten im Frühjahr oder im Herbst kalkst, denn die Wirkung im Boden ist zu beiden Zeitpunkten die gleiche.

Wenn du deinen Gemüsegarten allerdings im Frühjahr kalken möchtest, solltest du mindestens 2 bis 3 Wochen Abstand zum Düngen der Beete halten. Ansonsten entsteht eine Wechselwirkung zwischen Stickstoffdünger und Kalk, die die Wirkung von beiden Stoffen verringert.

Wie sollte das Wetter sein zum Garten Kalken?

Um den Garten zu kalken sollte trockenes, beständiges Wetter sein. Idealerweise ist der Himmel etwas bedeckt, ohne direkten Sonnenschien und es ist windstill, sodass der Kalk beim Ausbringen nicht weggeweht wird.

Der Boden sollte auf keinen Fall gefroren sein, denn sonst wirkt das Kalk nicht.

Am besten ist es, wenn es nach dem Kalken regnet, sodass der Kalk direkt in den Boden gespült wird und dort seine Wirkung entfalten kann.

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