Garten mulchen: Vor- und Nachteile und was es wirklich bringt
Organische Mulchmaterialien hier, mineralische dort. Im Frühjahr oder im Sommer mulchen, aber Hauptsache irgendwann!
Bei all diesen Mythen und Diskussion Rund um das Thema mulchen fragst du dich, welche Vor- und Nachteile es gibt wenn man den Garten mulcht und was es bringt des Garten zu mulchen?
Dieser Artikel klärt auf und beschreibt die Wirkung von Mulch im Garten und das Pro und Contra
Den Garten zu mulchen hat eine ganze Reihe von Vorteilen, die den Nachteilen klar überwiegen. Die größten Vorteile, die Mulch mit sich bringt, ist eine erhöhte Nährstoffzufuhr des Bodens, ausgeglichene Bodentemperatur und -feuchtigkeit, weniger Unkraut, Schutz vor Verschlämmung und insgesamt ein höherer Ertrag. Nachteile des Mulchens sind der mögliche Kostenfaktor, die Gefahr, dass Schnecken und Wühlmäuse angezogen werden oder das Mehr an Arbeit.
Inhalt
Darum solltest du deinen Garten mulchen
Den Garten zu mulchen bedeutet offene Flächen oder solche zwischen oder unter Pflanzen mit Mulchmaterial abzudecken. Mulchmaterial gibt es in organischer und mineralischer Form mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den Boden.
Organisches Mulchmaterial besteht hauptsächlich aus Kohlenstoffverbindungen, die sich im Laufe der Zeit abbauen. Mineralische Mulchmaterialien hingegen bestehen aus kristallinen Verbindungen die sich nicht abbauen.
Wenn man im Normalfall von Mulchen spricht, meinen 90% aller Gärtner jedoch meist das Mulchen mit organischen Materialien, also Rindenmulch, Kompost, Stroh oder Rasenschnitt.
Wenn du also deinen Garten mit organischen Materialien mulchst, werden diese mehr oder weniger schnell (je nach Material) abgebaut und zu Humus zersetzt.
Kleine Lebewesen (wie zum Beispiel Würmer oder Asseln) und Mikroorganismen (wie Bakterien oder Pilze) die im Boden leben, zersetzen den Mulch, bzw. die Kohlenstoffverbindungen aus denen die Mulchmaterialien entstehen, mithilfe von Sauerstoff und Stickstoff.
Das, was bei diesem Zersetzungsvorgang übrig bleibt ist Humus, der reich an Phosphor und Kalium und unbedingt notwendig für ein gesundes Pflanzenwachstum ist.
Das Mulchen mit organischen Materialien führt insgesamt also dazu, dass der Boden bzw. die Beete auf denen der Mulch verteilt wird, schließlich mit Nährstoffen angereichert werden.
Den Garten zu Mulchen kann also fast gleichgesetzt werden mit einer Düngung, wenn auch in geringerer Konzentration und längerfristiger.
Insgesamt kann man also sagen, dass wenn du deinen Garten richtig mulchst, dies fast nur positive Auswirkungen auf deine Beete, Pflanzen und letztendlich auf den Ertrag haben kann.
Garten mulchen: Pro und Contra
Wie bei den meisten Sachen im Leben gibt es allerdings auch beim Mulchen zwei Seiten der Medaille, also sowohl Vor- als auch Nachteile.
Im Folgenden habe ich dir alle Pros und Contras rund um das Thema mulchen zusammengefasst, sodass du abwägen kannst, welche Seite für dich schwerwiegender ist.
Meiner Meinung nach überwiegen insgesamt die Vorteile des Mulchens ganz klar und die meisten der Nachteile kann man mit bewusstem und sorgfältigem Mulchen verhindern.
Somit würde ich jedem empfehlen den Garten ganz nach Bedarf und Sinnhaftigkeit richtig zu mulchen, sodass Wasser gespart, das Pflanzenwachstum und der Ertrag gefördert und das Unkraut weniger wird.
Vorteile wenn du deinen Garten mulchst
Die Mulchschicht schützt den Boden und somit das Wurzelwerk vor verschiedenen Witterungseinflüssen (Sonne, Regen, Hagel, Frost etc.)
Der Mulch speichert die Feuchtigkeit besser im Boden und schützt diesen vor dem Austrocknen und vor möglichen Trockenrissen (was vor allem bei sehr lehm- oder tonhaltigen Böden relevant ist)
Dadurch kann richtiges Mulchen langfristig Wasser sparen, da der Boden durch das Mulch besser feuchtigkeitsreguliert ist
Eine Mulchschicht sorgt für eine ausgeglichene Bodentemperatur bzw. steigert diese, da die Mulchschicht die Wärme besser speichert
Der Mulch beugt vor allem bei lehmigen oder tonigen Böden Verschlämmung und Erosion vor, da der Regen durch das Mulch zunächst abgefangen wird und dann gleichmäßiger und in etwas geringeren Mengen in den Boden sickert
Organisches Mulchmaterial sorgt für eine leichte, gleichmäßige Düngung des Boden da sich das Material mit der Zeit langsam zu Humus zersetzt und somit Nährstoffe in den Boden abgibt
Durch die bessere Nährstoffversorgung kommt es im Allgemeinen zu einem besseren Ertrag bei Obst und Gemüse bzw. zu einer üppigeren Blüte zum Beispiel bei Blumen
Durch das lockere Mulchmaterial und die verbesserte Bodenstruktur steigt die Anzahl der Mikroorganismen bzw. Kleinstlebewesen, wie zum Beispiel Regenwürmer, Käfer oder Mikroben, im Boden die für ein ausgeglichenes Ökosystem sorgen
Außerdem kann das Mulchmaterial vor Unkrautwachstum schützen, das durch die Mulchschicht nicht gut keimen und wachsen kann
Die Pflanzen sind durch das Mulchen insgesamt langlebiger (was langfristig Geld sparen kann) da sie vor Frost, Kälte oder anderen extrem Witterungseinflüssen geschützt sind
Mineralische, aber auch organische Mulchmaterialien können dir das Leben leichter machen und Arbeit sparen. Denn je nach Mulchmaterial das ausgetragen wird reduziert sich auch die Pflege der Beete. Vor allem mineralische Mulchmaterialien sind sehr langlebig und pflegeleicht
Auch kann Mulch zu einem einheitlichen, gepflegten Erscheinungsbild beitragen. Wenn nämlich der ganze Garten mit dem gleichen Material gemulcht wird, sieht dieser schön gleichmäßig aus
Nutzt du Mulchmaterialien aus deinem eigenen Garten, steigerst du dessen Nachhaltigkeit und sorgst dafür, dass es geschlossener, natürlicher Kreislauf besteht in dem alle Materialien verwertet werden
Willst du auch wissen, wann genau, also zu welcher Jahreszeit du den Garten mulchen solltest und welche Materialien für welche Pflanzen zum Mulchen geeignet sind?
Dann schau dir diese beiden Artikel darüber an.
Nachteile die das Mulchen im Garten mit sich bringen
Der Kauf von (hauptsächlich mineralischen) Mulchmaterialien kostet meist Geld (wohingegen auch preisgünstige oder sogar kostenlose Materialien wie Rasen, Stroh oder Kompost verwendet werden können)
Bei falschem Mulchen (vor allem zu dicken Schichten) kann es zu einer Nährstoffunterversorgung der Pflanzen kommt. Dies liegt daran, dass die Lebewesen, die den Mulch zersetzen auch Stickstoff als Nahrung benötigen. Diesem Stickstoffmangel kannst du allerdings entgegenwirken, indem du mit ca. 50-80 Gramm Hornspänen pro Quadratmeter vor dem Mulchen auf den Beeten ausbringst
Je nach Material können durch den Mulch Schnecken oder Wühlmäuse angezogen werden. Daher solltest du diesen nicht zu dick auftragen
Auch wenn Mulch langfristig Arbeit sparen kann (z.B. durch weniger Unkraut), muss es zunächst einmal ausgebracht werden. Somit macht Mulchen zunächst einmal mehr Arbeit und je nachdem wie oft gemulcht wird, kann es mal mehr, mal weniger sein
Nachdem der Garten bzw. die Beete gemulcht wurden, können diese nachträglich schwer bearbeitet werden. Somit solltest du alle großen Arbeiten vor dem Mulchen erledigen, weil dir sonst immer die Mulchschicht im Weg sein wird
Außerdem kann feuchtes Mulchmaterial schimmeln. Dies lässt teilweise dadurch vermeiden, indem du das Material nicht ganz so dick aufträgst und regelmäßig auflockerst und lüftest
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