Regentonne im Winter leeren? Auf die Tonne kommt es an
Du willst wissen ob deine Regentonne im Winter geleert werden muss?
Um möglichen Schäden am Regenfass vorzubeugen findest du hier alles was du zu diesem Thema wissen solltest:
- Wie genau kann Frost und Eis deiner Regentonne schaden?
- Welche Art von Regentonne muss entleert werden?
- Weitere Methoden um Regentonnen winterfest zu machen
Um Regentonnen winterfest zu machen sollen sie je nach Material entleert werden. Vor allem Kunststoff Regentonnen aus Polypropylen (PP) sollten sowohl komplett entleert als auch frostsicher untergestellt werden. Der Kunststoff Polyethylen (PE) hingegen, aus dem unter anderem auch IBC Tanks sind, ist frostbeständig. Dennoch sollten sowohl Kunststoff Regentonnen aus PE als auch aus Metall mindestens zur Hälfte im Winter entleert werden, sodass sich das frierende Wasser ausbreiten kann. Regentonnen aus Holz, wie zum Beispiel alte Weinfässer, sollten idealerweise vollständig entleert werden da Holz als organisches Material weniger beständig ist.
Inhalt
Warum kann eine Regentonne im Winter beschädigt werden?
Die meisten Regentonnen stehen im Freien an Plätzen, die oft gar nicht oder nur teilweise überdacht sind.
Das heißt sowohl im Sommer aber auch im Winter sind Regentonnen den verschiedenen Witterungen wie Sonne, Regen, Schnee und Frost ausgesetzt.
Vor allem in der kalten Jahreszeit wirken unterschiedliche Kräfte – vor allem Minusgrade, die die Regentonne spröde machen können und das Wasser gefrieren und ausdehnen lassen – auf Regentonnen die je nach Material auch verschiedene Auswirkungen auf die Lebensdauer der Tonnen hat.
Minusgrade lassen Regentonnen im Winter spröde werden
Allgemein kann man sagen, dass geringe Temperaturen einen negativen Einfluss auf Regentonnen haben können und diese je nach Material der Regentonne mehr oder weniger stark beschädigen können.
Grundsätzlich gilt, dass vor allem Regentonnen aus Polypropylen (einer bestimmten Art Kunststoff) Minusgraden nicht standhalten und spröde werden bzw. im schlimmsten Fall Risse bilden.
Alle anderen gängigen Materialien wie Metall, Polyethylen oder Holz halten Minusgraden besser stand.
In der nachfolgenden Tabelle habe ich den Temperatureinsatzbereich und die Wirkung von Minusgraden auf unterschiedliche Materialien bzw. Arten von Regentonnen aufgelistet:
Material | Regentonne Beispiel | Temperatureinsatzbereich | Wirkung von Minusgraden |
---|---|---|---|
Polypropylen (PP) | z.B. grüne Regentonne Garantia von Hornbach | 0 bis +100°C | • Polypropylen wird spröde bei Minusgraden |
High Density Polyethylen (PE-HD) | z.B. ein klassisches, blaues Regenfass wie das hier auf Amazon | -50°C bis +80°C | • High Density Polyethylen hält auch Minusgraden stand und bleibt genauso widerstandsfest und biegsam wie bei Plusgraden |
Metall | z.B. ein alter Öltank oder ein altes Ölfass | Je nach Art hohe Minus- und Plusgrade | • Metall halt je nach Zusammensetzung sehr hohe Minus- sowie Plusgrade aus • Auch bei Minusgraden bleiben die meisten Arten widerstandsfähig |
Holz | z.B. alte Weinfässer, die als Regentonne verwendet werden (wie diese hier) | Minusgrade bis +400° | • Wasser bzw. Feuchtigkeit im Holz friert ab ca. -5° • Das Holz wird steif und fest • Bei Plusgraden taut das Holz auf und wird wieder biegsam und weniger fest |
Beim Kauf einer neuen Regentonne aus Kunststoff solltest du also vor allem auch auf das Material achten und möglichst keine Regentonne aus Polypropylen kaufen.
Frost lässt das Wasser in Regentonnen gefrieren und dehnt diese aus
Neben den Minusgraden kann vor allem auch das Wasser, welches bei dauerhaft niedrigen Temperaturen zu Eis wird, die Regentonne im Winter beschädigen.
Denn nicht umsonst werden 0° Grad auch als Gefrierpunkt bezeichnet. Somit fängt ab Null Grad das Wasser in der Tonne im weiter an einzufrieren.
Im Gegensatz zu anderen Stoffen dehnt sich Wasser im gefrorenen Zustand (also in Form von Eis) aus und hat ein ca. 9% größeres Volumen als im flüssigen Zustand.
Das bedeutet zum Beispiel, dass 100 Liter Wasser in der Regentonne zu 109 Litern Eis werden und dementsprechend mehr Platz brauchen.
Wenn sich das Regenwasser im gefrorenen Zustand ausdehnt sucht es sich mehr Platz nach oben oder zu den Seiten.
Ist deine Regentonne nicht ganz voll, kann sich das Eis zunächst nach oben hin ausdehnen. Problematisch wird es allerdings wenn deine Regentonne im Winter noch voll mit Wasser war bzw. sich auf der eigentlichen Eisschicht des Wassers aus der Tonne noch eine zweite Schicht aus frischem Regenwasser bzw. Schnee bildet.
Denn dann kann das frierende Wasser in der Tonne auch nicht mehr nach oben ausweichen sondern sucht sich den Weg zur Seite und kann im schlimmsten Fall die Regentonne zum Platzen bringen.
Abhilfe kann hier eine nur teilweise gefüllte Regentonne schaffen und das regelmäßige Zerschlagen des neu hinzukommenden Eises.
Regentonne im Winter leeren – für welche Art von Tonne ist das notwendig?
Nachdem du nun weißt welchen zwei Hauptgefahren deine Regentonne im Winter ausgesetzt ist, kommen wir zur Frage ob es darauf basierend überhaupt notwendig ist das Regenfass zu entleeren.
Wie bereits erwähnt hängt es vor allem vom Material der Regentonne ab, ob und zu welchem Ausmaß eine Regentonne im Winter geleert werden muss.
Ist es notwendig eine Kunststoff Regentonne im Winter zu leeren?
Die allermeisten Regentonnen sind wohl ganz klassisch aus Kunststoff, wobei nicht jeder Kunststoff die gleichen Eigenschaften hat.
Ganz deutlich macht sich ein Materialunterschied bei unterschiedlichen oder stark schwankenden Temperaturen bemerkbar.
Die meisten Regentonnen sind entweder aus Polypropylen (PP) oder High Density Polyethylen (PE-HD).
Da PE-HD ein weitaus robusteres und widerstandsfähigeres Material ist das auch für den Einsatz bei Minusgraden gemacht ist, empfehle ich eine Regentonne aus PE-HD und nicht aus PP zu kaufen. Denn PP ist nicht für den Einsatz bei Minusgraden gemacht und wird spröde.
Deshalb unterscheidet sich auch das Vorgehen der beiden Arten von Regentonnen im Winter leicht:
Regentonnen aus dem Kunststoff Polypropylen (PP) im Winter
Da Polypropylen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht standhält solltest du eine Regentonne aus diesem Material an einem frostsicheren Ort überwintern.
Zunächst solltest du die Regentonne also vollständig entleeren und bei großer Verschmutzung reinigen. Warum eine Reinigung sinnvoll sein kann und wie du dabei vorgehst erfährst du hier.
Dann solltest du die Regentonne aus PP an einen Ort bringen, an dem auch im Winter die Temperaturen nicht unter Null Grad fallen, wie zum Beispiel ein Gartenhaus, die Garage oder der Keller.
Regentonnen aus dem Kunststoff Polyethylen (PE-HD) im Winter
Eine Regentonne aus High Density Polyethylen ist bis zu -50° widerstandsfähig und kann somit auch im Winter ohne Probleme im Freien gelassen werden ohne dass das Material spröde wird.
Nichtsdestotrotz besteht die Gefahr, dass sich das frierende Wasser in der Regentonne ausbreitet und im schlimmsten Fall die Wände oder Nähte zum Platzen bringt.
Daher solltest du eine Regentonne aus Polyethylen mindestens zur Hälfte entleeren (idealerweise natürlich komplett), sodass sich das Eis zunächst nach oben ausbreiten kann.
Außerdem solltest du darauf achten, dass sich auf dem frierenden Wasser keine zusätzliche Eisschicht aus Schnee bildet.
Sollte das der Fall sein empfehle ich dir dieses Eisschicht regelmäßig zu zerstören, sodass das darunterliegende, frierende Regenwasser weiter nach oben ausbreiten kann.
Muss man einen IBC Tank im Winter leeren?
Heutzutage sind alle IBC (Intermediate Bulk Container) Tanks aus High Density Polyethylen (PE-HD) was bedeutet, dass auch sie Minusgrade vertragen und im Winter nicht spröde werden.
Somit kann man einen IBC Tank auch in der kalten Jahreszeit ohne Probleme im Freien stehen lassen.
Das Wasser sollte allerdings ähnlich wie bei einer Regentonne aus PE-HD zumindest bis zur Hälfte abgelassen werden, sodass sich das einfrierende Wasser ausreichend ausdehnen kann.
Da IBC Container normalerweise einen Deckel bzw. eine Schraubkappe besitzen sollte neben dem frierenden Regenwasser keine zusätzliche Eisschicht zum Beispiel durch Schnee entstehen.
Sollte aus einer Regentonne aus Metall das Wasser im Winter abgelassen werden?
Alternativ zu Regentennen aus Kunststoff werden häufig auch welche aus Metall, zum Beispiel in Form von alten Ölfässern oder Öltanks, verwendet.
Wenn du mehr über günstige, alternative Regentonnen erfahren willst dann schau hier vorbei.
Die meisten Metalle sind auch bei Minustemperaturen im Winter sehr widerstandsfähig und behalten ihre Form, Stabilität und Robustheit weshalb sie im Winter ohne Probleme im Freien gelassen werden können.
Falls im Winter dennoch Wasser in einem Regenfass aus Metall verbleiben würde, dehnt sich dessen Volumen in gefrorenem Zustand natürlich aus.
Daher gilt auch bei Regentonnen aus Metall im Winter das Prinzip, diese mindestens zur Hälfte zu leeren, sodass sich das frierende Wasser nach oben ausbreiten kann.
Zusätzlich sollte auch bei metallischen Regenfässern darauf geachtet werden, dass sich über dem frierenden Regenwasser keine zweite Eisschicht bildet die dem darunterliegenden Eis den Platz wegnimmt.
Daher immer darauf achten, dass eine solche zweite Eisschicht nicht entsteht oder falls doch sollte sie regelmäßig zerstört werden.
Muss ein Weinfass als Regentonne im Winter geleert werden?
Im Allgemeinen ist Holz ein frostsicheres Material weshalb du ein altes Weinfass als Regentonne im Winter theoretisch auch im Freien lassen kannst.
Dafür solltest du das Weinfass allerdings vollständig entleeren um die Wahrscheinlichkeit, dass das Holzfass bei Frost beschädigt wird zu reduzieren. Denn zunächst friert das Holz bzw. die im Holz enthaltenen Wassermoleküle bei Minustemperaturen ein wodurch das Holz steif und unbeweglich wird.
Sollte also zusätzlich noch Regenwasser, welches im Winter auch einfriert, im Fass sein und sich ausdehnen könnte dies im schlimmsten Fall Risse in das steife Holz reisen.
Obwohl du also ein leeres Weinfass im Winter auch im Freien stehen lassen kannst würde ich dir im empfehlen es an einen frostsicheren Ort, wie zum Beispiel in die Garage oder den Keller, zu stellen. Denn Holz, ganz im Gegensatz zu Kunststoff oder Metall, ist ein organisches Material und somit sehr viel stärker den schwierigen Witterungsbedingungen im Winter ausgesetzt.
So machst du deine Regentonne winterfest
Neben dem Entleeren von Regentonnen im Winter gibt es noch weitere Methoden bzw. zusätzliche Vorkehrungen die getroffen werden können um eine Regentonne winterfest und frostsicher zu machen.
Regentonne im Winter an einen frostsicheren Standort stellen
Um ganz sicher zu gehen, dass deine Regentonne im Winter nicht durch die niedrigen Temperaturen und den Frost beschädigt wird, kannst du sie jederzeit an einen frostsicheren Ort bringen, wie zum Beispiel den Keller, die Garage oder ein Gartenhaus.
Dafür solltest du die Regentonne natürlich zunächst komplett entleeren und idealerweise auch reinigen.
Allerdings kommt diese Lösung nicht für jede Regentonne in Frage, denn ein IBC Container, eine Regentonne aus Metall oder je nach Größe könnte auch ein altes Weinfass zu schwer sein, um es an einem wärmeren Ort zu überwintern.
Hast du also den Platz im Keller oder in der Garage und kannst deine Regentonne ohne Probleme bewegen, kannst du sie an diesem frostsicheren Ort überwintern.
Einen Deckel gegen zusätzliches Eis in der Regentonne im Winter besorgen
Die zweite und auch sehr einfache Lösung zum Schutz deiner Regentonne im Winter ist das Anbringen eines Deckels.
Ein Deckel hilft vor allem die Bildung einer zusätzlichen Eisschicht, zum Beispiel durch Frost oder Schnee, auf dem bereits gefrorenen Regenwasser in der Tonne zu vermeiden. Diese zweite Eisschicht würde nämlich das darunter liegende, gefrorene Regenwasser „einschließen“ und bei einer weiteren Volumenvergrößerung könnte die Regentonne im schlimmsten Fall Risse bekommen oder an den Nähten aufplatzen.
Einen Schwimmer aus Styropor auf das restliche Wasser in der Regentonne im Winter
Ähnlich zum Deckel soll auch diese Methode dem frierenden Regenwasser in der Tonne Platz zur weiteren Ausbreitung verschaffen.
Dafür musst du lediglich ein möglichst großflächiges Stück Styropor auf das restliche Regenwasser in der Tonne legen solange das Wasser noch nicht gefroren ist.
An der Stelle, wo das Styropor auf dem Wasser schwimmt kann die Wasseroberfläche zunächst nicht einfrieren sondern ganz im Gegenteil, dort nimmt das Styropor den zusätzlichen Druck durch die Volumenvergrößerung des gefrorenen Wassers auf.
Außerdem sparst du dir durch das Styropor auch das Einschlagen bzw. zerstören einer möglichen, zweiten Eisschicht. Denn wie gesagt, das Styropor nimmt den Druck des Wassers auf auch wenn sich dieses stark ausdehnt bzw. falls eine weitere Schicht Eis hinzukommt.
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