Wie du auch im Winter erfolgreich kompostieren kannst: so einfach geht’s

Kann man im Winter kompostieren? So einfach geht’s

Kompostieren ist eine wirklich tolle Sache um Garten- oder Küchenabfälle ökologisch und nachhaltig zu verwerten.

Aber kann man auch im Winter kompostieren?

Wie es dir auch im Winter gelingt, den Kompostiervorgang aufrecht zu erhalten und welche Abfälle du dafür im Winter ausbringen kannst bzw. welche du lieber anderweitig entsorgen solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Kann man im Winter kompostieren

Auch im Winter kannst du Abfälle weiterhin problemlos kompostieren. Allerdings solltest du darauf achten Staunässe im Kompost zu vermeiden, denn sonst kann der Kompostiervorgang zum Stoppen kommen. Deshalb solltest du einerseits keine nassen oder zu feuchten Abfälle – wie nasses Laub, nasse Teebeutel oder Flüssigkeiten – im Winter kompostieren. Andererseits kannst du den Kompost abdecken, regelmäßig durchmengen oder mit Strukturmaterialien auflockern um Staunässe zu vermeiden.

Inhalt

Worauf muss man achten wenn man im Winter kompostiert?

Auch im Winter und trotz teilweise sehr niedrigen Temperaturen bleibt der Verrottungsprozess im Kompost meist aufrecht erhalten.

Bei einem gut gefüllten Kompost wird dies vor allem durch die sogenannte Eigenwärmedämmung des Komposts erreicht. Das heißt, dass das bisher ausgebrachte Kompostmaterial einen so dichten Verbund herstellt und eine in sich geschlossene Hülle bildet, die vor Abkühlung schützt und die Wärme behält, ähnlich wie die Dämmung eines Hauses funktioniert.

Somit kannst du also ohne Probleme auch im Winter kompostieren und musst dir keine Gedanken darüber machen, dass der Kompost nicht weiter verrottet.

Um auch im Winter erfolgreich zu kompostieren und die Rotte aufrecht zu erhalten solltest du allerdings darauf achten, dass…

…Staunässe im Kompost im Winter vermieden wird

…du auch im Winter die richtigen Abfälle auf den Kompost ausbringst

 

Warum diese beiden Faktoren für eine Kompostierung im Winter so wichtig sind und wie du ganz einfach sicherstellen kannst, dass dein Kompost im Winter nicht zu nass wird und die richtige Mischung an Abfällen enthält, erfährst du in den nachfolgenden Kapiteln.

Wie vermeidet man Staunässe im Kompost im Winter?

Zu viel Nässe schadet dem Kompost zu jeder Jahreszeit, allerdings sollte er vor allem im Winter nicht zu nass werden.

Genauer gesagt führt ein zu nasser Kompost dazu, dass sich Fäulnisbakterien vermehren wodurch der Kompost unangenehm riecht. Außerdem wird Ungeziefer angelockt und im schlimmsten Fall kann ein zu feuchter Kompost zum Erliegen der Rotte, also zum Stop des Kompostiervorgangs, führen.

Weitere Auswirkungen (und auch mögliche Ursachen) eines zu feuchten Komposts kannst du hier nachlesen.

Mit den folgenden 6 Tipps kannst du sicherstellen, dass dein Kompost im Winter nicht zu nass wird und du auch in der kalten Jahreszeit kompostieren kannst:

Durchmengen des Komposts im Herbst

Schon im Herbst kannst du für einen guten Kompost im Winter vorsorgen. Dafür kannst du den Kompost im Spätherbst, solange er noch nicht gefroren ist, einmal gut durchmengen.

Dadurch werden mögliche Verdichtungen aufgelöst, die unterschiedlichen Schichten und Materialien noch einmal gelüftet und durchmischt sowie überschüssige Feuchtigkeit abgelassen.

Ausbringen von Strukturmaterialien  

Vor allem im Winter solltest du darauf achten, dass du ausreichend Strukturmaterialien auf dem Kompost ausbringst.

Strukturmaterialien sind vor allem grobe, trockene und hölzerne Gartenabfälle, die den Kompost auflockern, durchlüften und so für ein ausgeglichenes Klima sorgen.

Reisig, Sägemehl, gehäckseltes Holz, kleine Äste oder trockenes Laub gehören zu diesen Materialien. Diese kannst du auch sehr gut bereits im Herbst sammeln und aufbewahren und dann im Winter regelmäßig unter den Kompost mischen.

Im Winter nicht zu nasse Abfälle kompostieren 

Achte darauf, dass du im Winter keine zu nassen Abfälle auf den Kompost wirfst. Denn die überschüssige Feuchtigkeit kann im Winter nicht ausreichend verdunsten und direkt zu Staunässe führen.

Alternativ kann die überflüssige Feuchtigkeit frieren und im Frühjahr plötzlich auftauen, wodurch dann kleine Pfützen und somit noch mehr Nässe im Kompost entstehen kann.

Kompost im Winter abdecken

Um Staunässe zu vermeiden und im Winter einwandfrei zu kompostieren, kannst du den Kompost abdecken.

Je nach Standort des Komposts ist das Abdecken im Winter nicht unbedingt notwendig. Falls der Kompost jedoch sehr offen steht, macht es durchaus Sinn ihn abzudecken. Hier findest du übrigens eine Beschreibung zum idealen Kompoststandort.

Zum Abdecken eignen sich einerseits natürliche Materialien wie Stroh, Schilf oder eine dicke Laubschicht. Alternativ kannst du auch alte Bretter, Jutesäcke, Schilf- bzw. Bambusmatten oder Mulchfolie verwenden.

Streue ein bisschen Kalk oder Asche auf den Kompost

Im Winter kannst du gelegentlich ein bisschen Kalk oder Asche auf den Kompost werfen.

Durch die poröse Struktur binden beide Stoffe überschüssige Feuchtigkeit und gleichen außerdem den pH-Wert auf dem Kompost aus.

Insgesamt solltest du allerdings darauf achten, nicht zu viel Kalk auszubringen. Wenn du wissen willst wie viel Kalk oder Asche sinnvoll ist, dann schau hier vorbei.

Lockere den Kompost von Zeit zu Zeit

Falls sich der Kompost verdichtet, was im Winter aufgrund des Schnees und der Kälte durchaus passieren kann, solltest du ihn ab und zu etwas auflockern.

Dafür am besten mit einer Mistgabel die verschiedenen Schichten so gut wie möglich anheben bzw. auflockern oder durcheinandermischen.

Dadurch stellst du sicher, dass die unterschiedlichen Materialien auch wirklich durcheinander gemischt werden und so ein ideales Klima herrschen kann.

Welche Abfälle kann man im Winter kompostieren bzw. welche nicht?

Ganz allgemein gilt es in der kalten Jahreszeit die feuchten Abfälle auf dem Kompost zu reduzieren. Denn sollte der Kompost zu feucht und nass werden kann dies einerseits den Kompostiervorgang zum Stoppen bringen und zu Fäulnis, modrigen Gerüchten und Ungeziefer führen.

Daher findest du im folgenden einen Überblick über Abfälle, die du im Winter weiterhin auf den Kompost werfen kannst bzw. die du lieber anderweitig entsorgen solltest.

Küchenabfälle im Winter kompostieren

Ganz allgemein können Küchenabfälle auch im Winter problemlos kompostiert werden.

Folgende Küchenabfälle solltest du allerdings im Winter nicht auf den Kompost werfen:

 1

Triefend nasse Teebeutel oder Kaffeefilter 🡆 falls du sie doch auf den Kompost werfen möchtest, solltest du dafür sorgen, dass sie gut ausgetrocknet sind und nur noch wenig Feuchtigkeit enthalten

 2

Flüssigkeiten (z.B. abgelaufener Saft oder Gurkenwasser) 🡆 von einer Kompostierung solltest du hier im Winter komplett die Finger lassen denn pure Flüssigkeiten können frieren und im Winter oder Frühjahr auf dem Kompost Staunässe verursachen

 3

Durchnässte oder sehr feuchte Biomüllbeutel 🡆 auch hier gilt es diese gar nicht oder nur in einem abgetrockneten Zustand zu kompostieren. Entsorge die darin enthaltenen, feuchten Abfälle entweder separat oder lass den Biomüllbeutel vor dem Kompostieren gut abtropfen

Gartenabfälle im Winter kompostieren

Bei Gartenabfällen gelten die gleichen, groben Regeln zum Kompostieren im Winter wie für Küchenabfälle. Generell kannst du alle Abfälle, die du im Sommer kompostierst, auch weiterhin im Winter kompostieren.

Folgende Gartenabfälle solltest du allerdings im Winter nicht auf den Kompost werfen:

 1

Nasses Laub 🡆 prinzipiell kannst du Laub problemlos kompostieren – auch im Winter. Dazu sollte es allerdings möglichst trocken sein. Also am besten das Laub an sonnigen Tagen ausbreiten, (an-)trocknen lassen und dann auf den Kompost werfen

 2

Algen oder sonstige Abfälle aus dem Teich 🡆 Auch hier gilt das gleiche Prinzip wie beim Laub: Algen oder andere, nasse Teichabfälle zunächst trocknen lassen, zum Beispiel auf dem Rasen, und dann kompostieren

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