Kompost mit Kalk bestreuen: alles was du wissen musst

Du fragt dich, ob man Kompost mit Kalk bestreuen sollte?

Und wenn ja, mit welchem Kalk und wie oft das gemacht werden sollte?

Dann bist du genau richtig, denn in diesem Artikel beantworte ich dir alle Fragen rund um das Thema Kompost kalken.

Kompost mit Kalk bestreuen

Kompost kann, muss aber nicht zwingend mit Kalk bestreut werden. Wenn, dann eignet sich Algen- oder Dolomitkalk (bzw. Kalksteinmehl) für den Kompost um den pH-Wert zu neutralisieren, Gestank zu bekämpfen oder den Kompost zu beschleunigen.

Inhalt

Muss man den Kompost kalken?

Wie so oft im Garten gilt auch bei der Frage ob man den Kompost mit Kalk bestreuen muss das Motto: alles kann, nichts muss!

Genauer gesagt, muss Kompost nicht unbedingt gekalkt werden. Im Gegenteil, ein ausgeglichener, intakter Kompost kommt im Normalfall ohne Kalk aus.

Trotzdem gibt es einige Vorteile wenn man den Kompost kalkt bzw. Situationen in denen das Sinn macht. Das alles schauen wir uns im nächsten Kapitel zusammen an.

Kompost mit Kalk bestreuen: wann es sinnvoll sein kann

Es gibt insgesamt vier Situationen in denen es Sinn macht, den Kompost zu kalken. Warum das so ist erkläre ich dir in den folgenden Kapitel:

  1. Kalk hilft den Kompost zu neutralisieren
  2. Kalk hilft gegen Gestank auf dem Kompost
  3. Kalk kann Schimmelbildung auf dem Kompost verhindern
  4. Kalk kann den Kompost beschleunigen

1. Kalk hilft den Kompost zu neutralisieren

Kalk hat die Eigenschaft Kompost zu neutralisieren bzw. den pH-Wert zu erhöhen, denn Kalk (Calciumcarbonat) reagiert mit Säuren im Kompost, die durch den Kalk gespalten und somit neutralisiert werden.

Wenn du genaueres über die chemische, physikalischen und auch biologische Wirkung von Kalk wissen willst, dann schau dir am diesen Artikel an.

Für einen klassischen Gemüse- und Blumengarten wird ein relativ neutraler Boden (pH-Wert von ±7,0) benötigt mit dem die meisten Pflanzen sehr gut zurechtkommen.

Warum sollte der Kompost neutral sein?

Da der fertige Humus von deinem Kompost am Ende wieder in deinem Garten landet, solltest du also darauf achten, dass dein Kompost nicht zu sauer (pH-Wert kleiner als 7,0) aber auch nicht zu basisch (pH-Wert größer als 7,0) ist.

Je nachdem, was und in welchem Mengen du kompostierst kann es sein, dass dein Kompost leicht sauer wird.

Da die meisten Kompostabfälle im neutralen Bereich liegen ist es fast nicht möglich den Kompost in den stark basischen Bereich zu bringen.

Einige Kompostabfälle, die teilweise häufiger anfallen, können deinen Kompost versauern:

Wenn du also z.B. sehr viel Eichenlaub, Tannennadeln, Rasenschnitt oder Obstreste kompostierst, kann es leichter passieren, dass dein Kompost etwas sauer wird.

In diesem Fall kann es sinnvoll sein den Kompost von Zeit zu Zeit etwas zu kalken um ihn wieder in den neutralen Bereich zu bringen.

Ist es notwendig meinen Kompost mit Kalk zu neutralisieren?

Kompost sollte gekalkt werde wenn ein neutraler Humus gewünscht ist, der Kompost jedoch aktuell sauer ist. Ob der Kompost sauer ist kann man mit einem pH-Test herausfinden kann.

Der pH-Test bestimmt den pH-Wert, also das Säure-Basen-Verhältnis, deines Komposts. Das kannst du entweder mit einem klassischen pH-Boden-Schnell-Test oder mit einem digitalen Bodentester machen.

Hier erhältst du den klassischen pH-Bodentest von Neudorff* oder hier einen digitalen Bodentester*.

Sollte der pH-Wert im sauren Bereich liegen obwohl du einen neutralen Boden bzw. Humus für deinen Garten benötigst, dann solltest du den Kompost kalken.

pH-Bodentest Neudorff

2. Kalk hilft gegen Gestank auf dem Kompost

Kalk auf dem Kompost kann helfen schlechte Gerüche zu reduzieren bzw. zu neutralisieren indem er überschüssige Feuchtigkeit, die für den Gestank verantwortlich ist, bindet.

Denn meist entstehen schlechte Gerüche auf dem Kompost weil dieser zu feucht bzw. nass ist und dadurch anfängt zu faulen. Weitere Gründe, warum dein Kompost stinkt kannst du in diesem Artikel nachlesen und hier, was dagegen hilft.

Da Kalk durch seine feine und poröse Struktur eine große Oberfläche hat, kann er viel Feuchtigkeit binden sodass die Fäulnis und der Gestank im Kompost reduziert werden.

3. Kalk kann Schimmelbildung auf dem Kompost verhindern

Den Kompost mit Kalk bestreuen kann dabei helfen, Schimmelbildung zu verhindern bzw. reduzieren.

Obwohl ein gesunder Kompost eigentlich keine Probleme haben sollte kann es sein, dass wenn er zu feucht ist neben schlechten Gerüchen auch Schimmel auftritt.

Auch hier kann Kalk helfen die Feuchtigkeit aufzusaugen und Schimmelbildung entgegen zu wirken.

4. Kalk als Kompost-Beschleuniger

Kalk kann als Kompost-Beschleuniger eingesetzt werden, da er viele Mineral- und Nährstoffe enthält, die von den Mikroorganismen im Kompost zum Überlegen benötigt werden.

Genauer gesagt, brauchen die Kleinstlebewesen, Einzeller und auch Würmer im Kompost Nahrung um sich zu vermehren. Je mehr Lebewesen im Kompost vorhanden sind, umso schneller läuft der Zersetzungsprozess ab und der Kompost verrottet.

Wird der Kompost mit Kalk bestreut, bekommen die Lebewesen mehr Nahrung was zu einer schneller Vermehrung und somit einer Beschleunigung der Rotte führt.

Wann sollte man den Kompost kalken?

Kompost kann zu verschiedenen Zeitpunkten gekalkt werden, wobei die unterschiedlichen Methoden unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.

Einerseits kann Kompost immer dann gekalkt werden, wenn große Mengen an sauren Abfällen (z.B. Rasenschnitt, Laub) kompostiert werden. Alternativ kann man entweder von Zeit zu Zeit eine Hand voll Kalk auf eine Kompostlage streuen oder man kann den fertigen Humus bei der Entnahme aus dem Kompost kalken.

Zeitpunkt zum Kalken des KompostsVorteileNachteile
Immer wenn große Mengen an sauren Abfällen kompostiert werden• Muss nur wenige Male im Jahr gemacht werden
• Beschleunigt zusätzlich die Rotte
• Gesamte Menge schwer abzuschätzen ohne sie abzuwiegen
Von Zeit zu Zeit eine Hand voll• Kalk ist sehr gut im Kompost und den Schichten verteilt
• Beschleunigt zusätzlich die Rotte
• Man muss regelmäßig daran denken
• Gesamte Menge schwer abzuschätzen ohne sie abzuwiegen
Bei Entnahme des fertigen Humus• Muss nur einmal gemacht werden
• Man behält einen guten Überblick über die Menge an zugesetztem Kalk
• Kalk kann Rotte nicht beschleunigen und unterstützen

Ich persönlich würde immer die erste oder zweite Variante – Kompost kalken bei großen Mengen an sauren Materialen oder von Zeit zu Zeit mit einer Hand voll – bevorzugen.

Einfach aus dem Grund, da der Kalk in diesen Fällen bereits gleichmäßig im Kompost verteilt ist und die Rotte unterstützen kann.

Welcher Kalk für Kompost?

Sogenannter Algenkalk ist die beste Kalksorte, die im heimischen Garten und auf den Kompost ausgestreut werden kann. Denn Algenkalk ist ein recht milder Kalk, der einfach anzuwenden ist und der trotzdem alle Vorteile von anderen Kalksorten mit sich bringt.

Algenkalk ist sowohl als sehr feines Pulver (zum Beispiel das hier*) erhältlich oder auch in größeren Mengen als etwas gröberen Einstreu (wie dieser hier*).

Der Name Algenkalk deutet auf die Entstehung des Kalks hin, denn bei Algenkalk handelt es sich um einen 100% natürlichen Rohstoff der aus abgestorbenen Korallenablagerungen (im Speziellen Rotalgen) gewonnen wird.

Je nach Sorte und Hersteller besteht Algenkalk aus ca. 80% kohlensaurer Kalk (Calciumcarbonat), ca. 10% Magnesium, ca. 5% Silikate und weiteren Spurenelementen, wie z.B. Bor oder Jod.

Algenkalk hat folgende Eigenschaften:

  • Algenkalk ist sehr fein und porös und hat somit eine große Oberfläche
  • Algenkalk kann deshalb organische Säuren (wie z.B. Gerb- oder Harzsäure) gut aufnehmen und neutralisieren
  • Algenkalk kann ganzjährig ausgebracht werden
  • Algenkalk gibt Nährstoffe eher langsam aber konstant ab
  • Algenkalk hemmt Pilzsporen vor dem Auskeimen

Alternative Kalksorten zu Algenkalk für den Kompost

Neben Algenkalk eignet sich auch Kalksteinmehl (oder auch Dolomitmehl genannt) als eine mögliche Alternative um auf den Kompost zu streuen.

Dieses gibt es entweder im 20kg Sack hier von Neudorff* zu kaufen oder im 25kg Sack z.B. von Hamann*

Kalksteinmehl besteht zum großen Teil aus urzeitlichen Korallenriffen und hat eine ähnliche Zusammensetzung zu Algenkalk.

Kalksteinmehl bzw. Dolomitmehl ist allerdings schwerer wasserlöslich als Algenkalk und wird meist eher im Herbst und Winter gestreut.

Zwar ist Kalksteinmehl in der Regel etwas günstiger als Algenkalk*, jedoch ist es nicht überall erhältlich.

Auch bei Kalksteinmehl gelten die oben genannten Mengenangaben und es sollten ca. 1kg Kalk für 3-5 Kubikmeter Kompost pro Jahr verwendet werden.

Wie viel Kalk auf Kompost streuen?

Die Menge an Kalk, die auf den Kompost gestreut werden soll hängt von der Art des Kalks und von der Größe des Kompost ab.

Kalkt man mit Algenkalk* kann man als Faustformel ca. 1 kg Kalk für 3-5 Kubikmeter Kompost pro Jahr verwenden. Bei einem Standard-Kompost von etwa 800 Liter Volumen (0,8 Kubikmeter) entspricht dies ca. 160-260 Gramm Kalk pro Jahr.

Teilweise wird auch zu mehr Kalk geraten, was jedoch im Normalfall nicht zu empfehlen ist. Wenn du deinen Kompost kalken möchtest, ohne vorher den pH-Wert gemessen zu haben, solltest du im Allgemeinen zunächst sparsamer mit dem Kalk umgehen.

Sobald du den pH-Wert deines Komposts kennst, kann du dann die Kalkmenge entsprechend anheben oder reduzieren.

In der unten stehenden Tabelle habe ich für die gängigsten Kompostgrößen den Kalkbedarf ausgerechnet.

Der untere Bereich zeigt eine geringere Menge Kalk (also wenn man ca. 1 kg Kalk für 5 Kubikmeter verwenden würde) wenn du einen nicht ganz so sauren Boden oder weniger saure Abfälle hast, während der obere Bereich zeigt, wenn man ca. 1 kg Kalk für nur 3 Kubikmeter verwenden würde (also z.B. mit mehr sauren Abfällen).

Volumen KompostMenge Kalk für Kompost
Unterer Bereich (ca. 1 kg Kalk pro 5 m³)Oberer Bereich (ca. 1 kg Kalk pro 3 m³)
400 Liter (0,4 m³)Ca. 80 gCa. 130 g
600 Liter (0,6 m³)Ca. 120 gCa. 200 g
900 Liter (0,9 m³)Ca. 180 gCa. 300 g

Alternativen zu Kalk für den Kompost (Hausmittel)

Neben dem käuflich zu erwerbendem Algenkalk oder Kalksteinmehl gibt es auch zwei bekannten „Hausmittel“, Eierschalen und Asche, mit denen du deinen Kompost kalken kannst.

Eierschalen als Alternative für Kalk auf den Kompost

Eierschalen enthalten sehr viel Kalk, verrotten allerdings sehr langsam. Daher gilt, diese immer so klein wie möglich machen und gut verteilt auf dem Kompost ausbringen.
Wenn du wissen willst, wie du aus Eierschalen Pflanzendünger herstellst, dann schau einfach gleich hier vorbei

Asche als Alternative für Kalk auf den Kompost

Hartholzasche aus dem Kachelofen besteht größtenteils aus Calcium und ca. 25-45% aus Branntkalk. Da Holzasche stark basisch ist und leicht löslich ist, sollte sehr wenig gedüngt und vorsichtig damit umgegangen werden. Außerdem solltest du darauf achten, dass es sich um komplett unbehandeltes Holz handelt. Mehr über die Verwendung von Asche als Dünger erfährst du hier

Hinweis!

Algenkalk und Dolomitkalk ist nicht mit Kalkstickstoff zu verwechseln!

Kalkstickstoff wird häufig als Langzeitdünger verwendet und hat eine starke Wirkung, die teilweise auch nicht ganz ungefährlich sein kann denn Kalkstickstoff kann bei falscher Verwendung stark ätzend wirken.

Daher würde ich empfehlen lediglich Algenkalk oder Kalksteinmehl/Dolomitkalk auf den Kompost zu streuen.

Kalk für Kompost kaufen (Preisvergleich)

Kalk für deinen Kompost kannst du klassisch im Baumarkt oder Gartencenter deines Vertrauens kaufen oder online bei einem dieser Händler oder bei Amazon bestellen.

Die größten Unterschiede sind in der Struktur, also ob es sich um Kalkpulver oder gröberes Mehl/Granulat handelt, und um welchen Hersteller es sich handelt.

Dolomitkalk/Kalksteinmehl ist im Allgemeinen günstiger als Algenkalk. Algenkalk ist vor allem in kleinen Mengen und als Pulver am teuersten.

Der Vorteil von Algenkalk Pulver ist jedoch, dass man es sowohl für den Kompost als auch z.B. für Buchsbäume verwenden kann.

Welchen Kalk du für deinen Kompost kaufst ist ganz dir überlassen. In der folgenden Tabelle habe ich lediglich eine kleine Stichprobe gemacht mit verschiedenen Sorten Algen- und Dolomitkalk die für den Kompost geeignet sind und gekauft werden können.

HändlerKalksorteMenge in kgPreis in €Preis pro kg
DehnerAlgenkalk28,994,50 €
Gartenkalk (hauptsächlich kohlensaurer Kalk)158,990,60 €
OBI Algenkalk (von Hauert)49,742,44 €
Algenkalk Puder (von Hauert)514,993,00 €
Dolomitkalk (von OBI)1010,721.07 €
Dolomitkalk (von CMI)204,380,22 €
AmazonAlgenkalk* von Oscorna3534,991,00 €
Algenkalk Pulver* von Natureflow2,524,979,99 €
Dolomitkalk* von Hamann2513,790,55 €

Werbehinweis für Links mit Sternchen (*)

Bei Links mit einem Sternchen* handelt es sich um Affiliate-Links. Das heißt, dass wir als Amazon-Partner an qualifizierten Verkäufen verdienen. Genauer gesagt bedeutet dies, dass wir bei einem Kauf auf der verlinkten Website eine Provision erhalten. Dies hat allerdings absolut keinen Einfluss auf unsere Empfehlung oder den Preis es Produkts. Wir empfehlen nur Produkte, die wir selbst nutzen, ausprobiert haben oder dir als Beispiel und Anregung zeigen wollen. Für dich entstehen dadurch natürlich keine zusätzlichen Kosten! Dafür hilfst du aber diesem Projekt – Danke! 

1 Gedanke zu „Kompost mit Kalk bestreuen: alles was du wissen musst“

Schreibe einen Kommentar